Lagerwochenende im malerischen Affalterthal

Jahr:

...Wenn das Feuer in der Kohte schwelt, manch einer von großer Fahrt erzählt, wenn der dampfende Tee überm Feuer hängt, das Glück der Freiheit den Kummer verdrängt… dann muss wohl MTA Lager sein!

Für die Älteren steht die Großfahrt in die Slowakei vor der Tür, für die Jüngeren ein langer Sommer ohne MTA-Wochenenden - so freuten wir uns alle auf unser kleines  Lager im schönen Affalterthal.

Alle, die den Platz noch nicht kannten, durften als erstes einmal beim Wasserholen den tückischen Weg hinunter zur Quelle erforschen. Beim Aufbau fassten auch die Jüngsten gut mit an und so standen bald unsere (wirklich sehr vorzeigbaren) Jurten und Kohten. Wir wurden mit einem schmackhaften Abendessen belohnt und nach schnellem Abspülen und Holzmachen war es Zeit, die alten verwaschenen Klampfen zu schlagen und in der Jurte ein Feuer zu schüren. Natürlich wurde dieses bis zum Morgengrauen am Leben erhalten, schließlich hatten wir ja auch ein Banner zu bewachen…

Bis auf etwas Nieselregen blieb die Nacht jedoch ruhig und wir konnten am nächsten Morgen frisch und munter mit dem Morgensport in den Tag starten. Nach dem unvermeidbaren Eiswasserkontakt beim Waschen an der Quelle und leckerem Porridge zum Frühstück wandten wir uns endlich dem Hauptteil unseres Lagers zu: Spaß! ...ähm, Technik! Bei vier Posten lernten wir alles von Hä, wo bin ich...? (Karte & Kompass) und Was soll das denn sein…? (Waldläuferzeichen und Runen) bis Upps.. Finger ab! (Erste Hilfe) und Fesselt ihn!!! (Knoten & Bünde).

Aber es sollte nach dem Mittagessen NOCH praktischer werden! Gemeinsam verwirklichten wir einen Traum, den sicher jeder, der sich schon mal an einem Sommertag stolpernd den Weg zur Quelle hinuntergeschleppt hat, schon geträumt hat: Wir bauten eine Seilbahn die Schlucht hinunter! Nach einiger Zeit und vielen Hau-Ruck!’s spannte sich unser bestimmt 40 Meter langes Meisterwerk aus Statikseil und Flaschenzügen durch den Wald. Doch noch war es nicht an der Zeit, dieses auch wirklich auszuprobieren - erst wollten wir uns zusammen auf die Suche nach einem scheinbar in der Umgebung verborgenen Schatz begeben!

Nachdem wir am Vormittag ja schon gelernt hatten, dass man, wenn das Kohtenkreuz nicht hält, weil die Bauanleitung in Runen geschrieben ist, und man auch den Polarstern nicht findet, eigentlich gleich amputieren kann, konnten wir Teile unseres erworbenen Wissens sogleich anwenden. Mit Kompass und Runenalphabet bewaffnet folgten wir einer Reihe mysteriöser Zettel, die uns bergauf und bergab den Pfad entlang schickten. Dabei übersahen wir zwar manchmal die offensichtlichsten Hinweise, doch schafften es am Ende trotzdem, auch das seltsamste Rätsel zu lösen. (Wobei manche Situation jedoch auch zu Recht und sehr treffend mit „verpeilt“ beschrieben werden könnte…). Dabei sammelten wir auf unserem Weg auch einige Puzzleteile ein, die später noch hilfreich werden sollten. Und als krönenden Abschluss führte uns unsere Jagd nach dem Schatz auch die spektakuläre Seilbahn herab!

Lang war die Reise und zurück am Platz erwartete uns erst einmal das lang ersehnte Abendessen, bevor es endlich Zeit war, all unsere gefundenen Puzzleteile zusammenzufügen. Sie ergaben ein Foto von so ’nem Haufen komischer Gestalten in Kluft (siehe letzten Bericht) und dazu schließlich die Koordinaten unseres Schatzes! Sofort machten wir uns auf den Weg und fanden jenen auch bald in Form eines wundervollen Topfes Schokopudding. Diesen schleppten wir stolz in die Feuerjurte, wo er zusammen mit einem frisch beschworenen Topf Tschai verschmaust wurde. Da haben wir so manche Stund’ gesessen wohl in froher Rund und taten singen, die Lieder klingen…

Als der Morgen von fern dämmerte, begrüßten wir den neuen Tag ausgeschlafen wie immer mit einer Runde Yoga, bevor wir uns für eine kleine Andacht hinunter zur Quelle begaben. Dort tauschten wir gute Gedanken und Wünsche aus und ließen diese dann in Form kleiner Schiffchen den Bach entlang fahren. Nach einer anschließenden kaum erwähnenswerten Wasserschlacht ...trief…  wurde auch schon abgebaut. Bald waren alle Spuren unseres Lagers verschwunden und nach einem gefühlt viel zu kurzen Wochenende reichten wir uns auch schon im Abschlusskreis die Hände.

…Ziehen der Vögel Ruf, sehen uns wieder!